bezeichnet die Blutbewegung in den Kapillaren. Bestimmende Faktoren: die funktionelle Organisation dieses Bereiches (Hämodynamik), Strömungseigenschaften, Lichtungsweitenveränderungen, der arteriolovenöse Druckgradient als treibende Kraft, der transmurale (durch eine Organwand) Druck sowie die Permeabilität und Stoffaustauschmechanismen. Die Perfusion (Durchströmung) wird aktiv modifiziert durch die glatten Muskeln der kleinen Arterien (Arteriolen, welche ihrerseits durch örtliche metabolische, nervöse und hormonelle Mechanismen sowie Ionen beeinflusst werden) i.S. der Anpassung des treibenden Druckgradienten und des transmuralen Drucks an die örtl. Bedürfnisse. Hier tritt auch ein Teil des Blut Plasmawassers (evtl. auch Teile der Plasmaproteine) durch die Kapillarendothelien in das Interstitium aus, um es, nach Perfusion bzw. Diffusion, am venösen Teil der Kapillaren und durch Lymphkapillaren wieder zu verlassen. Die Bewegung der Erythrozyten erfolgt hier unter Einfluss der Plasmaströmung passiv und unter elastischer Verformung (Panzerkettenrotation der Membran); die weniger flexiblen kernhaltigen Blutzellen (Lympho- und Leukozyten) können dagegen die örtl. Blutströmung verlangsamen; mitgeführte Thrombozyten bewirken - wenn nicht verklumpend - keine nennenswerte Strömungsbehinderung. Funktionelle Beschleunigung der Mikrozirkulation äussert sich in Hyperämie (vermehrte Blutfülle). Störungen der Mikrozirkulation ergeben sich bei ausgeprägter Blutdruckminderung (z.B. bei Schock), bei Einengung und Verlegung der kleinen Arterien und Kapillaren (z.B. arterielle Verschlusskrankheit, Mikroembolien, venösem Rückstau (Thrombose), vermehrter Blutviskosität.
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