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Translations:Hämoglobin/1/de

Blutfarbstoff, der aus Globin als Proteinanteil und aus der eisenhaltigen prosthetischen Gruppe Hämatin als aktives Zentrum der Sauerstoffbindung besteht. Jeder Erythrozyt besteht zu 90% aus Hämoglobin und damit enthält er ca. 250 Millionen Hämoglobin-Moleküle. Jedes Hämoglobinmolekül besteht aus vier Untereinheiten, die jede jeweils eine Häm-Gruppe enthalten. Im Zentrum der Häm-Gruppe ist ein Eisen-Ion gebunden. Dieses Eisen übt eine starke Anziehungskraft, sog. Affinität auf Sauerstoff aus, wodurch der Sauerstoff (bzw. jeweils ein Sauerstoffmolekül) an das Hämoglobin gebunden wird. Hämoglobin bindet den Sauerstoff (O2) unter dem hohen Partialdruck der Einatmungsluft in den Lungen und färbt sich hellrot (Oxyhämoglobin), unter dem niedrigen Partialdruck in den peripheren Geweben infolge des Sauerstoffverbrauchs gibt das Oxyhämoglobin den Sauerstoff ab und färbt sich dabei dunkelrot (reduziertes Hämoglobin). Daraus ergibt sich die unterschiedliche Färbung arteriellen und venösen Blutes, wie auch die rötliche Farbe gut durchbluteter Haut und die bläuliche bei schlechter Sauerstoffsättigung des arteriellen Blutes. Das Hämoglobin bildet nach dem Bikarbonat den wichtigsten Puffer des Blutes zur Konstanthaltung seines pH. Unter blauroter Verfärbung des Blutfarbstoffs verdrängt Kohlenmonoxyd (CO) infolge höherer Bindungsstärke den Sauerstoff vom Hämoglobin, wodurch dieser nicht mehr in das Gewebe transportiert werden kann. Die resultierende Gewebserstickung bedingt die Giftigkeit des Kohlenmonoxids.