Ulkus

Ulkus

Unter einem Ulkus des Magens oder des Zwölffingerdarms verstehen wir im Allgemeinen einen umschriebenen Substanzdefekt der Schleimhaut, bei dem auch tiefere, über die eigentliche Schleimhaut hinausgehende Schichten betroffen sind.

Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre sind umschriebene Schleimhautdefekte, die die tieferen Schichten der Magen- und Darmwand erreichen und deren Durchmesser von wenigen Millimetern bis zu mehr als drei Zentimetern reichen können. Sie entstehen meistens aus einer über Wochen, Monate oder sogar Jahre anhaltenden Entzündung der Magenschleimhaut, der sogenannten chronischen Gastritis und gehen immer mit einem Substanzverlust des Gewebes einher.

Als Hauptursache Ursache der gastroduodenalen Ulkuskrankheit wird ein gestörtes Gleichgewicht zwischen aggressiven Faktoren und Schutzmechanismen der Schleimhaut angesehen. Zu den aggressiven Faktoren zählen die Magensalzsäure, Verdauungsenzyme des Magens und Gallensäuren. Als schützend werden die Schleimproduktion des Magens, eine gute Durchblutung der Magenschleimhaut und eine ausreichende Regeneration der obersten Zellschichten der Magen- und Zwölffingerdarmschleimhaut angesehen.

Wichtige Einflussgrößen, die das fein abgestimmte Wechselspiel dieser Mechanismen beeinträchtigen können, sind Stress und Rauchen, aber auch bestimmte Pharmaka sowie eine Kolonisation der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicobacter pylori

Annähernd die Hälfte der Ulzera heilt auch ohne spezifische Therapien innerhalb von vier bis acht Wochen ab. Es treten jedoch oft Rezidive auf.

Komplikationen der gastroduodenalen Ulzera treten oft akut und ohne Vorboten in Erscheinung. Eine mitunter auch lebensbedrohliche Komplikation ist die Blutung aus dem Geschwür mit nachfolgendem Teerstuhl.

Weiterhin kann das Ulkus in Nachbarorgane einbrechen, es kommt zur Penetration, insbesondere der Bauchspeicheldrüse. Bei langdauernder Ulkuskrankheit kann es zu Spätkomplikationen kommen. Dies sind beispielsweise entzündlich-narbige Verengungen im Bereich der Ulzerationen, die zu Entleerungsstörungen des Magens führen können.