Anamnese

Anamnese

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Vorgeschichte einer Krankheit.

Während einer Anamnese wird die Vorgeschichte eines Patienten in Bezug auf seine aktuellen Beschwerden erhoben. Eine sorgfältige Anamneseerhebung schließt auch nicht rein medizinische, also biologische, psychische und soziale Aspekte mit ein. Die Informationen die man aus der Anamnese erhält, geben oft Hinweise auf kausale Zusammenhänge und Risikofaktoren.

Empfehlung zur Anamnese im Notarztdienst:

Die Anamneseerhebung sollte den Therapiebeginn nicht unnötig verzögern. Andererseits ist gerade die Anamnese oft entscheidend für Therapie und Diagnose. In Situationen mit instabilem Kreislauf oder bei der Fremdanamese in der Reanimation sollte aber eine Anamnese so schnell wie möglich strukturiert erhoben werden.

Neben der ersten Frage nach dem akuten Ereignishergang, die auch der Kontaktaufnahme mit dem Patienten dient und empathisches Verhalten dokumentiert, hilft hier das Merkwort „AMPEL“ die wesentlichen Anamnesedaten schnellstmöglich und strukturiert zu eruieren:

Allergien, Medikamente, Präexistente Erkrankungen, Ereignishergang (Ergänzungen zum ersten Nachfragen), Letzte Mahlzeit.

Diese strukturierte Anamneseerhebung zu verinnerlichen hilft Ihnen alles Wesentliche für die akute Erkrankung und zur Therapie abgefragt zu haben ohne daß Sie lange nachdenken müssen. Gerade l in der Streßsituation zu Beginn eines Notfallmanagements wird häufig etwas Wesentliches übersehen. So wissen Sie z.B. immer ob Sie bei der Intubation Reflux zu erwarten hätten, ob Sie Medikamentenallergien zu befürchten haben oder Interaktionen zu erwarten haben (z.B. Isoptineinnahme und Sie wollten ß-Blocker geben...).

Eine erweiterte Patientenanamnese über das Merkwort AMPEL hinaus wird bei kreislaufstabilen Patienten durchgeführt um eine Verdachtsdiagnose zu untermauern. Hierunter würden z.B. Fragen zu Risikofaktoren, Sozialanamese, Arbeitsplatzanamese, genaues Nachfragen zu Vorerkrankungen und deren speziellen Verlauf ect. fallen.