Harnsäure

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2,6,8-Trioxypurin, eine in Alkalien, aber nur schwer in Wasser lösliche Säure. Sie ist das Stoffwechselendprodukt purinhaltiger Nukleinsäuren, wird beim Menschen in kleinen, bei Vögeln und Kriechtieren in großen Mengen mit dem Harn ausgeschieden. Harnsäure kann unter bestimmten Stoffwechselbedingungen zur Bildung von Nieren- und Blasensteinen führen, bei der Gicht kommt es zur pathologischen Ablagerung von Harnsäure in Geweben, u.a. auch im Gelenkknorpel.

Harnsäure ist das Endprodukt des Purinstoffwechsels. Purine entstehen beim Abbau von Purinnukleotiden (Adenin und Guanin) aus der DNS (Deoxyribonukleinsäure) und RNS (Ribonukleinsäure). Daneben erfolgt auch eine Elimination über Speichel und intestinale Sekretion. Die tägliche Ausscheidung beträgt bis zu 1g. Harnsäure ist als schwache Säure nur schlecht in protoniertem Zustand (beispielsweise in Wasser), dagegen gut in basischen Medien löslich. Bei Übersäuerung des Körpers ist die Harnsäure also schlechter löslich. Unter bestimmten Bedingungen kommt es zu einer erhöhten Produktion von Harnsäure; wird dabei im Rahmen der Ausscheidung das Löslichkeitsprodukt überschritten, kann die Harnsäure in den ableitenden Harnwegen, in der Blutbahn oder in bradytrophen (Gewebe mit langsamem Stoffwechsel) Geweben ausfallen und abgelagert werden. Folge dieser Hyperurikämie können Urolithen, Gicht oder Harnsäureinfarkte sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Harns%C3%A4ure (Wikipedia CC-by-sa-3.0)