Harnstoff

Harnstoff

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Hauptsächliches Endprodukt des Eiweiß-Stoffwechsels, wird in der Leber gebildet und kann mit dem Harn ausgeschieden werden.

Harnstoff ist das Endprodukt aus dem Harnstoffzyklus, der im menschlichen Körper der Entgiftung des im Aminosäureabbau (Bausteine der Eiweiße/Proteine) anfallenden Stoffwechselgiftes Ammoniak dient. Ammoniak ist eine hoch toxische Substanz. Bereits eine geringfügige Erhöhung der Amoniakkonzentration im Serum führt zur Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit des Zentralnervensystems, im Extremfall tritt ein komatöser Zustand ein (Ammoniakintoxikation). Daher ist eine rasche Entfernung des im Stoffwechsel stickstoffhaltiger Verbindungen entstehenden Ammoniaks notwendig.

Das farb- und geruchlose, kristallisierende, gut wasserlösliche Endprodukt des Eiweißstoffwechsels bei Mensch und Säugern, gebildet aus 2 Molekülen NH3 (Ammoniak) der Glutaminsäure bzw. aus der NH2-Gruppe der Asparaginsäure und 1 Molekül Kohlendioxid (CO2) unter Beteiligung von L-Ornithin. Die Ausscheidung erfolgt durch die Niere (12,6-28,6 g/24 Std.) nach vollständiger Filtration in den Glomeruli und teilweiser Rückresorption in den Tubuli; sie ist erniedrigt bei Niereninsuffizienz und Lebererkrankungen, erhöht bei gesteigertem Eiweißabbau. Die Normalwerte betragen im Serum 100-450 mg/l (und erreichen im Schweiß den ca. doppelten Wert). Harnstoff bildet mit anorganischen und organischen Säuren Salze, mit organischen Substanzen Einschluss-Verbindungen; wirkt in konzentrierter Lösung eiweißdenaturierend.

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