Intravenöser Zugang

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Die Punktion einer peripheren Vene mit einer Kunststoffverweilkanüle (Braunüle, Venflon, ...) gehört zu den Basismaßnahmen bei jedem Notfallpatienten. (Merksatz: „Sauerstoff – i.v. Zugang – EKG“) Einerseits kann Volumen verabreicht werden, andrerseits können Medikamente bei i.v. Gabe rasch und sicher wirken. Die meisten Notfallmedikamente zeichnen sich durch einen raschen Wirkungseintritt aus. Aber auch wenn keine akute medikamentöse Therapie notwendig erscheint, kann doch bei einer plötzlich auftretenden Komplikation rascher reagiert werden, wenn der entsprechende venöse Zugang bereits existiert. Zweckmäßigerweise wird nach Anlage des i.v. Zugang aus dem verbleibenden Blut in der Verweilkanüle (Indikatorteil der Punktionsnadel) eine Blutzuckerbestimmung durchgeführt.

Die s.c. oder i.m. Gabe eines Medikamentes sollte in der Notfallsituation ausbleiben, zum einen kann sie kontraindiziert sein (z.B. i.m.-Gabe bei V.a. Myokardinfarkt wegen der anschließenden Lysetherapie), zum anderen ist der Wirkungseintritt des Medikamentes verzögert und daher nicht gut steuerbar.

Das Legen eines zentralvenösen Katheters ist am Notfallort selten notwendig. Bei aggressiver Volumentherapie genügen 2-3 dicklumige periphere Venenzugänge. Bei Unmöglichkeit peripherer Venenzugänge und dringlicher Indikation sollte nach Möglichkeit ein zentralvenöser Katheter gelegt werden, allerdings bestehen noch weitere Möglichkeiten des Venenzuganges, etwa die V. jugularis externa oder V. femoralis oder die Punktion des Knochenmarkraumes mittels Intraossärnadel.