Eine genaue Differenzierung der einzelnen Rhythmusstörung ist in der Notfalltherapie und präklinischen Therapie oft in der gebotenen Eile nicht möglich und auch nicht nötig. Nach den Empfehlungen der AHA und des ERC können alle Herzrhythmusstörungen in drei für die Therapie wegweisende Rhythmuskategorien eingeteilt werden.
Eine Tachykardie mit breitem Kammerkomplex ist eine ventrikuläre Tachykardie bis das Gegenteil bewiesen ist. (Statistisch gesehen besteht bei 80% aller Tachykardien mit breitem Kammerkomplex eine VT. Besteht eine Herzerkrankung liegt der Prozentsatz bei 95%).
Die Kammerkomplexe sind dabei breiter als 100ms und die Frequenz liegt i.d.R. zwischen 120 bis 270/min. Die QRS-Konfiguration ist normalerweise konstant, was die Unterscheidung zur Torsade de Pointes Tachykardie erleichtert.
Unter Hinzunahme der vorliegenden Symptome und der Herzfrequenz erfolgt zusätzlich die Einteilung in eine instabile oder stabile Rhythmusstörung, was im Wesentlichen die hämodynamische Beeinträchtigung beschreibt und im Falle einer instabilen Rhythmusstörung auf die Notwendigkeit einer elektrischen Therapie (Herzschrittmacher bei bradykarden Herzrhythmusstörungen, Kardioversion bei tachykarden Herzrhythmusstörungen) verweist.
Instabil: Frequenz kleiner 40/min.
Asystolie in der Vorgeschichte
AV Block II, Mobitz II
komplette AV-Dissoziation mit breitem Kammerkomplex
Herzinsuffizienzzeichen
Blutdruck syst. unter 90 mmHg
Auftreten von ventrikulären Rhythmusstörungen (z.B. Torsade de Pointes)
Stabil: alle nicht instabilen Formen
Instabil: Herzfrequenz über 200/min. (ERC) bzw. über 180/min. (AHA)
Blutdruck syst. unter 90 mmHg
Angina pectoris
Herzinsuffizienzsymptome
Bewußtseinsstörung
Stabil: Alle nicht instabilen Formen
Instabil: Herzfrequenz über 150/min. (ERC und AHA)
Blutdruck syst. unter 90 mmHg
Angina pectoris
Herzinsuffizienzsymptome
Bewußtseinsstörung
Stabil: Alle nicht instabilen Formen